Freedom´s Journal und die intermediale Wirkung der Periodika
Dieses Projekt befasst sich mit der ersten in schwarzem Besitz befindlichen und von Schwarzen herausgegebenen US-amerikanischen Zeitung, dem Freedom's Journal (1827-29), und untersucht, wie die Zeitung ein einzigartiges Kommunikationsmittel darstellte und besondere intellektuelle Bedeutung hatte, insbesondere für schwarzen Amerikaner:innen, deren Möglichkeiten zur umfassenden intellektuellen Kultivierung, zum Wachstum der Gemeinschaft und zum kulturellen Ausdruck begrenzt waren.
Die Forschung konzentriert sich insbesondere auf die Beziehung zwischen den physischen und technischen Merkmalen vom Freedom's Journal, wie Seitenlayout, Impressum und gedruckte Bilder einerseits und dem textlichen Inhalt der Zeitung andererseits. Um besser zu verstehen, wie diese Beziehung absichtlich oder unabsichtlich bei den Leser:innen verschiedene wichtige Bedeutungen und Wirkungen hervorgerufen haben könnte - von einem neuen Verständnis der Rolle der Schwarzen in Wissenschaft, Kunst und Geschichte bis hin zu Überlegungen über verschiedene politische Wege zu Rassengleichheit und -gerechtigkeit -, ist das Projekt in Abschnitte unterteilt, die verschiedene, aber miteinander verbundene Aspekte der Beziehung zwischen Inhalt und Medium im Freedom's Journal untersuchen.
Einige der Schlüsselfragen, denen das Projekt nachgeht, sind: Welche Methoden nutzte diese von Schwarzen betriebene und in schwarzem Besitz befindliche Zeitung in den Vereinigten Staaten der 1820er Jahre, um den Status quo grundlegend in Frage zu stellen, ohne die Sicherheit ihrer Redakteur:innen, Drucker:innen, Mitarbeiter:innen und Leser:innen zu gefährden? Was machte die Zeitung zu einem besonders wirksamen Instrument für schwarze Kulturen in den Vereinigten Staaten (und im Ausland)? Wodurch unterschied sie sich von anderen Formen gedruckter Medien wie dem Buch? Um diese Fragen zu beantworten, untersucht das Projekt eine Vielzahl von unterschätzten Textgattungen, die im Freedom's Journal veröffentlicht wurden, darunter Anzeigen, Kurzgeschichten, Gedichte, Briefe, Nachrichtenberichte, Reiseberichte, Artikel, Meinungen sowie Auszüge und Rezensionen von Literatur und Theater.
Das Projekt ist das erste seiner Art, das den überwiegend europäischen Bereich der Intermedialitätsstudien mit der Erforschung schwarzer US-amerikanischer Zeitungen und der Kultur des neunzehnten Jahrhunderts zusammenbringt. Die Forschung wird am Institut für Amerikanistik der Universität Graz stattfinden, das auch das Zentrum für Intermedialitätsstudien in Graz beherbergt.
Projektzeitraum | 07.01.2024 - 06.01.2027 |
Fördergeber Förderprogramm | FWF Esprit |
Bewilligungssumme | € 316.036,52 |
Einheit | Institut für Amerikanistik |
Profilbereich | |
Projektverantwortung | Scott Zukowski, PhD |
Projektmitarbeiter:innen | Univ.-Prof. Dr.phil. Nassim Winnie Balestrini |
Projekthomepage |