Südslawische KIitika in Sprachkontaktkontexten
Das Projekt untersucht die Auswirkungen des Sprachkontakts auf die strukturelle Zusammensetzung von Klitika durch die Analyse ihrer Verwendung und Funktion in drei südslawischen Kontaktvarietäten: Molise-Kroatisch (MC), Burgenland-Kroatisch (BC) und Torlakisch (TK). Obwohl Klitika in standardisierten slawischen Sprachen ausführlich untersucht wurden, wurde nur sehr wenig Aufmerksamkeit den marginalisierten und/oder gefährdeten Varietäten gewidmet. Neben dem Effekt auf die Spracherhaltung und -dokumentation zielt die Studie darauf ab, Einblicke in die Komplexität der syntaktischen Struktur von Klitika zu geben, indem sie ihre Inventare, die durch den Kontakt ausgelösten Vereinfachungen sowie die Wechselwirkungen mit den Strukturen der anderen Kontaktvarietät, die Besonderheiten des Klitikclusters und das Vorhandensein oder Fehlen von Klitikdopplungen und Klitiksteigerungen untersucht.
Die ausgewählten Varietäten stellen eine minimale Gruppe dar, da 1) MC einen sehr intensiven Kontakt mit Italienisch und Italo-Romanischen Varietäten hatte, die ein ziemlich reichhaltiges Klitiksystem aufweisen, 2) BC Kontakt mit dem Österreichischen Deutsch hatte und sehr knappe Klitikisierungsphänomene zeigt, und 3) TK Kontakt mit dem Serbischen Standard, dem Mazedonischen und dem Bulgarischen hatte, die alle sehr reiche Klitiksysteme aufweisen. Empirisch kombiniert das Projekt Feldforschung in Form eines soziolinguistischen Fragebogens und Elicitation-Aufgaben in den drei Gebieten mit einer korpusbasierten Studie. Letztere erweitert eine laufende Studie über Torlak auf weiter marginalisierte südslawische Varietäten, um einen breiteren Blick auf kontaktbezogene Themen zu ermöglichen. Die Daten werden sowohl quantitativ als auch qualitativ ausgewertet. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden somit nicht nur die Lücke in der empirischen Beschreibung der Verwendung von Klitika in wenig erforschten Varietäten und Arten von Kontakt schließen, sondern auch einen Beitrag zu den grundlegenden Fragen zur Natur der menschlichen Sprache leisten.
Projektzeitraum | 03.02.2025 - 02.02.2027 |
Fördergeber Förderprogramm | Europäische Kommission HEU |
Bewilligungssumme | € 183.601 |
Einheit | Institut für Slawistik |
Profilbereich | Dimensionen Europas |
Schwerpunktbereich der Fakultät | |
Projektverantwortung | Univ.-Prof. Boban Arsenijevic, PhD |
Projektmitarbeiter:innen | Jelena Živojinović, PhD |
Projekthomepage | sites.google.com/view/msca-pf-clic |