Die keltischen Götternamen in den lateinischen Inschriften in der südlichen Provinz Germania Superior und der Provinz Raetia. Religiöse Erscheinungsformen in einer Kulturkontaktzone
Dieses Projekt ist die dritte und letzte Fortsetzung zweier bisher erfolgreicher Vorgängerprojekte zu den keltischen Götternamen der römischen Inschriften in den germanischen Provinzen. Das FWF Projekt P 29274-G25 erforschte die Germania Inferior, während Projekt P 34422 G sich auf die Militärzone der nördlichen Germania Superior fokussierte. Die Projekte stehen im Zusammenhang mit F.E.R.C.AN., dem größten internationalen Forschungsunternehmen, das sich mit dem Thema der keltischen Götternamen auf römischen Inschriften sowie deren Erfassung und Auswertung befasst.
Mit diesem Projekt werden die Ergebnisse der beiden Vorgängerprojekte ergänzt, da sich das Untersuchungsgebiet nun auf die Gebiete Obergermaniens mit ehemals keltischem Siedlungsgebiet fokussiert, in dem, verglichen mit Niedergermanien und der Militärzone, relativ wenige römische Soldaten und aus dem rechtsrheinischen Raum stammende Bevölkerungsgruppen siedelten, und außerdem migrationsbedingte Einflüsse aus Innergallien feststellbar sind.
Die Ausweitung auf die Provinz Raetia füllt die geographische Lücke zu Noricum, was insofern von Relevanz ist, da Raetia eine Kontaktzone für religiöse und kulturelle Einflüsse aus den angrenzenden germanischen und norischen Gebieten darstellt. Außerdem weist auch diese Provinz mit den keltischen Gebieten im Alpenvorland und den rätisch geprägten Alpen eine kulturelle Teilung auf.

Die folgenden Ergebnisse werden einen bedeutenden Fortschritt des Wissenstandes bringen:
- Eine aktuelle Edition des gesamten relevanten Inschriftenmaterials, welche online im während des Projekts P 29274-G25 entwickelten digitalen Formats frei zugänglich gemacht wird.
- Eine detaillierte Gesamtdarstellung sämtlicher keltischsprachiger Götternamen des Untersuchungsgebietes. Eine derartige Darstellung existiert bisher nicht, stellt jedoch eine essentielle Basis für alle weiteren Untersuchungen dar.
- Kontrolle, Vertiefung und Erweiterung der Ergebnisse, die sich aus der Auswertung der keltischen Götternamen in Untergermanien und der obergermanischen Militärzone ergeben hatten.
Die skizzierte Situation in den Bevölkerungsverhältnissen ermöglicht darüber hinaus einen Vergleich, inwiefern sich die Befunde in Gebieten mit
a) keltischer Bevölkerung und römischer Militärpräsenz,
b) germanischer und raetischer Bevölkerung und römischer Militärpräsenz und
c) raetischer und keltischer Bevölkerung ohne ausgeprägte römische Militärpräsenz
einander ähneln, oder unterscheiden.
Projektzeitraum | 01.12.2024 - 30.11.2027 |
Fördergeber Förderprogramm | FWF Einzelprojektförderung |
Bewilligungssumme | € 479.592 |
Einheit | Institut für Antike |
Profilbereich | Dimensionen Europas |
Schwerpunktbereich der Fakultät | Transmediterrane Verflechtungen |
Projektverantwortung | Univ.-Prof. Dr.habil. Wolfgang Spickermann |
Projektmitarbeiter:innen | Dr. Winfried Kumpitsch B.A. M.A. M.A. Verena Reiter B.A. B.A. M.A. |
Projekthomepage | https://gams.uni-graz.at/o:fercan.5 |