Gerechte Zukunft? Eine Interdisziplinäre Annäherung an kulturelle Klimamodelle
Dieses interdisziplinäre Projekt reagiert auf Forderungen nach mehr geisteswissenschaftlicher Forschung zum Klimawandel, indem es einen innovativen methodischen Ansatz zur Analyse kultureller Modellierung von Klimazukünften entwickelt. Thematisch stehen dabei Fragen von Generationengerechtigkeit im Mittelpunkt. Die Projektgruppe bringt Literaturwissenschaft, Linguistik, Science and Technology Studies und Fachdidaktik zusammen, um zu untersuchen, wie sich verschiedene Textarten, d.h. kulturelle Formen wie Literatur, soziale Medien sowie Literaturrezeption und Literaturvermittlung, zwischen deskriptiven Aussagen zum Klimawandel ("Modelle von") und normativen Folgerungen ("Modelle für") bewegen. Als theoretische Klammer dient eine interdisziplinär anschlussfähige Modelltheorie, die Modelle als jeweils bestimmten Zwecken dienende komplexitätsreduzierende Repräsentationen von Realität versteht.
Dieser Modellbegriff erlaubt es, (1) qualitative kulturelle Modellierungen des Klimawandels als notwendige Ergänzung zu den dominanten quantitativen naturwissenschaftlichen Klimamodellen aufzufassen, und (2) die für Klimadebatten konstitutiven Verschränkungen deskriptiver und normativer Anteile analytisch in den Blick zu nehmen. In drei thematisch wie methodisch verzahnten Teilprojekten werden dabei Debatten generationengerechter Klimazukünfte in anglophonen Dramen und Essays (AP 1), in sozialen Medien (AP 2) und in der Literaturrezeption und -vermittlung (AP 3) untersucht. Dabei werden zwei zentrale übergreifende Ziele verfolgt: 1. zu analysieren, wie verschiedenen Textsorten Klimazukünfte und insbesondere Übergänge zu einem generationengerechten Umgang mit dem Klimawandel modellieren; 2. eine für andere Disziplinen wie für interdisziplinäre Kontexte übertragbare Theorie kultureller Modellierung zu entwickeln. Neben die OA-Veröffentlichung von Projektergebnissen in Form eines special issue sowie von Aufsätzen in verschiedenen, für die beteiligten Disziplinen zentralen Journals tritt daher die künstlerische Projektwebsite (artistic director Visser), die Forschungsprozess und -ergebnisse dokumentiert und als eigenes Outreach-Medium auch andere Zielgruppen adressiert.
Projektzeitraum | 01.09.2024 - 31.05.2026 |
Fördergeber | FWF |
Bewilligungssumme | € 197.565,9 |
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Projektmitarbeiter:innen |
Jöran Landschoff |
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