Im Februar 2023 ging die Webpage „UniGraz_1585–tomorrow“ online. Auf der interaktiven Plattform wir die Geschichte der Universität Graz von ihrer Gründung bis in die Gegenwart entlang institutioneller Entwicklungen, wissenschaftlicher Meilensteine, politischer Brüche und Konflikte erzählt. Das Projekt steht im Zeichen einer „Digital Public History“ und bietet den User:innen die Möglichkeit, sich über multimediale Beiträge, die interaktive Zeitleiste und eine digitale Karte durch mehr als 430 Jahre Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte zu bewegen.
Das Projekt wurde im Auftrag des Rektorats der Universität vom Centrum für Jüdische Studien in Kooperation mit den Universitätsmuseen, dem Universitätsarchiv und der Abteilung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt.
Das inhaltliche Konzept wurde in mehreren Überarbeitungs- und Testphasen weiterentwickelt und dessen technische Umsetzung in enger Zusammenarbeit mit der Uni-IT und dem Webdesignbüro Conversory durchgeführt. Die Website stellt eine ständig wachsende Plattform dar, die kontinuierlich um Einträge und Datenmaterial ergänzt wird. Hunderte Beiträge zu Ereignissen, AkteurInnen und Objekten bringen einem interessierten, nichtwissenschaftlichen Zielpublikum (Science-to-Public) die Universitätsgeschichte näher.
Im Fokus des Projekts stehen die Entwicklungen der Universität Graz seit ihrer Gründung mit einem Schwerpunkt auf die Verwerfungen im 20. Jahrhundert und somit eine kritische Auseinandersetzung mit den Themen Faschismus, Nationalsozialismus und Krieg. Ein wichtiger Teilbereich der Seite ist das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Als digitaler Erinnerungsraum stellt die Website Informationen zu den im Jahr 1938 vertriebenen Universitätsangehörigen und zu universitären Erinnerungszeichen bereit.
Am 9. März 2023 geben die Projektverantwortlichen Gerald Lamprecht und Marco Jandl im Beisein von Rektor Dr. Peter Riedler Einblicke in die Website und erinnern 85 Jahre nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich an die von der Universität vertriebenen jüdischen Studierenden.
Ort und Uhrzeit: Historischer Lesesaal der Universitätsbibliothek Graz, 15:00–16:30.