Kofler aural. Aurality and writing process – a digital genetic edition
Kofler aural stellt den Hörsinn in den Mittelpunkt der Analyse des literarischen Schaffensprozesses. Vor dem Hintergrund einer Konjunktur der Sound Studies und Forschungsfeldern wie Literary Acoustics untersucht das Projekt, wie die ,Tonspur‘ in die Literatur kommt. Damit wird eine
Forschungslücke geschlossen, denn Töne, Geräusche und Klänge als zentrale Imaginationsräume literarischer Produktion wurden in der Schreibprozessforschung bislang nur marginal beachtet.
Das Werk des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler (1947–2011) befindet sich im Prozess der Kanonisierung – nicht zuletzt durch die vorangegangenen Arbeiten des Projektteams. Dabei zeigte sich, dass sein Schreiben ohne die auditive Dimension nicht ergründet werden kann. Das Projekt geht der Frage nach, wie Kofler beim Schreiben das Hören inszeniert und figuriert; es analysiert darüber hinaus die rhythmischen und klanglichen Qualitäten der Sprache im Schreibprozess sowie die Bedingungen auraler (nicht-akustischer) Wahrnehmungsproduktion. Die Erweiterung der Schreibprozessforschung um die Analyse auditiver und auraler Phänomene ist eine Novität. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden exemplarisch auf die Analyse des Schreibprozesses in anderen Korpora angewandt (gedacht ist an Friederike Mayröcker, Ernst Jandl, Gert Jonke oder Thomas Kling). Die Projektarbeit verspricht zudem, einen Beitrag zur Erweiterung der in Österreich bislang auf die sogenannte Wiener Gruppe fixierten literaturwissenschaftlichen Avantgardeforschung leisten zu können.
Projektzeitraum | 03.10.2022 - 02.04.2025 |
Fördergeber Förderprogramm | FWF Einzelprojektförderung |
Bewilligungssumme | € 191.806,39 |
Einheit | Institut für Digitale Geisteswissenschaften |
Projektverantwortung | Mag. Dr.phil.Helmut Werner Klug |
Projektmitarbeiter:innen | |
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