Die Architektur der Unteren Agora von Pergamon
Die „Untere Agora“ wurde in den Jahren 1900–1902 im Rahmen der von den Königlichen Museen zu Berlin in Pergamon durchgeführten Ausgrabungen unter der Leitung von Wilhelm Dörpfeld freigelegt. Es handelte sich dabei um eine vermeintlich in hellenistische Zeit zu datierende Platzanlage mit einer rahmenden Hallenarchitektur, die nach der Freilegung nur kursorisch in einem Vorbericht veröffentlicht wurde. Dabei blieben nicht nur die architektonischen Einzelheiten der Rekonstruktion ungeklärt, auch die Funktion der Platzanlage und ihre städtebaulichen Zusammenhänge konnten mangels fundierter Grundlagen nicht aufgearbeitet werden. Aus diesem Grund wurde in den Jahren von 2013–2017 mit finanzieller Förderung der Fritz Thyssen Stiftung unter der Leitung von Burkhard Emme (FU Berlin) ein Forschungsprojekt zur Rekonstruktion und Datierung der Anlage sowie zu ihrer funktionalen Einbettung in den urbanistischen Kontext durchgeführt. Zentrales Ergebnis der im Rahmen dieser Neuuntersuchung durchgeführten Sondagen war die Datierung des Gebäudekomplexes in die Jahre zwischen 50 v. Chr. und 50 n. Chr. Die geplante Veröffentlichung der „Unteren Agora“ konnte auf Grund des tragischen Todes der Bauforscherin Arzu Özturk im Jahr 2016 nicht mehr erfolgen.
Dankenswerter Weise stellte die Fritz Thyssen Stiftung erneut Mittel für ein Publikationsprojekt zur Verfügung. Basierend auf den Unterlagen von Arzu Öztürk soll die Architektur der Unteren Agora von Ursula Quatember an der Universität Graz aufgearbeitet und gemeinsam mit Burkhard Emme (FU Berlin) in der Reihe „Altertümer von Pergamon“ vorgelegt werden.
Maßgebliche Unterstützung erfährt das Vorhaben durch die Pergamon-Grabung des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) und den Grabungsleiter Felix Pirson
Projektzeitraum | 01.02.2022 - 31.07.2023 |
Fördergeber Förderprogramm | Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung |
Bewilligungssumme | € 124.500 |
Einheit | Institut für Antike |
Projektverantwortung | Mag. Dr.phil. Ursula Quatember |
Projektmitarbeiter:innen | |
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