Ist uns Sprache angeboren? Haben wir schon von Anfang an bestimmte linguistische Strukturen im Kopf? Was macht diese universelle Grammatik aus und wie entwickelt sie sich im Laufe eines Lebens? Mit diesen Fragen beschäftigte sich Patrick Trettenbrein in seiner von Annemarie Peltzer-Karpf vom Institut für Anglistik betreuten Masterarbeit. „Der Begriff der Universalgrammatik wird in der Sprachwissenschaft und verwandten Disziplinen unterschiedlich verwendet und oftmals immer noch falsch verstanden“, erklärt der Jungwissenschafter. „Das Konzept ist unabdingbar, wenn wir das menschliche Sprachvermögen und seine Entwicklung verstehen wollen. Gleichzeitig stellt die Universalgrammatik aber eine drastische Vereinfachung dar und wird in Zukunft umfassenderen Modellen weichen müssen – man spricht etwa häufig schon vom ‚sprachbereiten Gehirn’ und dessen Entwicklung“, führt Trettenbrein aus. Einen Auszug aus seiner Abschlussarbeit hat er kürzlich mit dem Titel „The ‚Grammar‘ in Universal Grammar: A Biolingusitic Clarification“ in der Fachzeitschrift „Questions & Answers in Linguistics“ veröffentlicht, wofür er nun von GEWI-Dekan Lukas Meyer ausgezeichnet wurde. "Wenn einem eine solche Publikation gelungen ist, kann man ernstlich darüber nachdenken, in der Forschung tätig zu werden", hob Meyer die Leistung hervor. Aber auch die Unterstützung der Betreuerin sei unabdingbar: "Es muss jemand ein Auge auf die Studierenden haben und feststellen, wer für die Arbeit geeignet ist."
Die Geisteswissenschaftliche Fakultät prämiert seit Herbst 2014 qualitätsgesicherte Veröffentlichungen, die auf einer Masterarbeit beruhen. Dieser mit bis zu 1000 Euro dotierte Preis, der immer zwischen AbsolventIn und BetreuerIn aufgeteilt wird, wurde nun bereits zum achten Mal vergeben. Nähere Infos