Warum wählten diese beiden Komponisten - fast zur gleichen Zeit - das etwas ungewöhnliche Genre des Streichtrios, um die traumatischen Ereignisse und ihre und ihre jeweiligen Begegnungen mit dem Tod zu dokumentieren? Die Entstehungsgeschichte von Schönbergs Trio ist hinreichend bekannt; Kleins bleibt geheimnisumwittert. Dieser Vortrag verwendet Interpretationen von Schönbergs op. 45 und Schönbergs Bemühungen, eine komplexe Beziehung zum Tod auszudrücken, um Kleins Trio und seine Erfahrungen in Theresienstadt zu beleuchten. Er schlägt auch eine neue Interpretation des rätselhaften dritten Satzes von Kleins Trio vor: nämlich, dass er versucht symbolisch die Liquidierung des Lagers zu dokumentieren, während es gleichzeitig Kritik am Lager als Nazi-Fassade übt und Kleins Resignation im Angesicht des drohenden Todes festhält.
Alexander Carpenter (University of Alberta): String Trios as Intimations of Death? Arnold Schoenberg, Gideon Klein, and Interpreting the Music of the Holocaust (Vortrag in englischer Sprache).
Eine Veranstaltung in Kooperation des Instituts für Geschichte (Arbeitsbereich “Geschichte Österreichs und Zentraleuropas”) und des Instituts für Kunst- und Musikwissenschaft
Montag, 12. Mai 2025, 18 Uhr
HS 23.02, Mozartgasse 3, 8010
Kontakt: Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr. Ursula K. Mindler-Steiner
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