Forschende zusammenbringen, Schwerpunkte vertiefen und gemeinsam neue Forschungsfelder erschließen: Die Spezialforschungsbereiche des Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF heben Synergien und bringen Forschungsnetzwerke nach internationalem Maßstab hervor. In der jüngsten Ausschreibungsrunde, finanziert mit Mitteln des Fonds Zukunft Österreich reichten 17 Konsortien ein Konzept zur internationalen Begutachtung ein – vier davon konnten einen Vollantrag stellen, drei werden nun mit einem Fördervolumen von insgesamt 11 Millionen Euro für die nächsten vier Jahre gefördert.
Zwei der Projekte gehen an die Uni Wien, eines an die Universität Graz. Der Sprachwissenschaftler Edgar Onea Gáspár will zusammen mit einem Team der Uni Graz und der Uni Wien einen neuer Ansatz zur Modellierung des sprachlichen Systems entwickeln. Der Spezialforschungsbereich bündelt die außerordentlich starke linguistische Forschung an den beiden Universitäten und befasst sich mit einheitlich definierten,umfassenden empirischen Bereichen der Grammatik. Die zu erwartenden Erkenntnisse sollen dazu beitragen, eine neuartige theoretische Perspektive auf die Einbettung der Sprachfähigkeit und Grammatik natürlicher Sprachen ins Denken zu entwickeln.
Zusammenarbeit stärken
Spezialforschungsbereiche sollen institutionenübergreifende Zusammenarbeit stärken. Österreichs Forschungsstätten erhalten die Möglichkeit, vielversprechende Forscher:innen fest zu verankern und das eigene Forschungsprofil zu schärfen. Das Arbeiten in Teams wird großgeschrieben, schließen sich doch bis zu 15 Forschende in einem Spezialforschungsbereich zusammen. Im Mittelpunkt stehen oft multi- und interdisziplinär angelegte Forschungsthemen. Die Beteiligung von Forscherinnen und Nachwuchswissenschaftler:innen ist dabei ebenso ein zentrales Anliegen. Die finanziellen Mittel des Förderprogramms stammen vom Fonds Zukunft Österreich.
„Spezialforschungsbereiche führen Expertise und Wissen an Österreichs Forschungsstätten zusammen, wodurch neue Netzwerke nach internationalen Standards wachsen. Das Verknüpfen unterschiedlicher Herangehensweisen bringt nicht nur für alle Beteiligten einen Mehrwert, sondern erhöht am Ende auch den Erkenntnisgewinn“, sagt FWF-Präsident Christof Gattringer.
„Dieser neue Spezialforschungsbereich ist ein Beweis für die hervorragende Arbeit der Sprachwissenschaftler:innen der Universität Graz“, sagt Joachim Reidl, Vizerektor für Forschung, erfreut. „Spezialforschungsbereiche wie dieser stärken das internationale Ansehen der Universität Graz als Standort für Spitzenforschung“, gratuliert Rektor Peter Riedler.
Docfunds
Die Universität Graz konnte zusammen mit der TU Graz auch bei einem weiteren Förderprogramm der FWF punkten. Im Rahmen des Docfunds-Programms wird das Doktoratsprogramm „Discrete Mathematics in Teams“ mit insgesamt 2,3 Millionen Euro unterstützt. Diskrete Mathematik untersucht die mathematischen Eigenschaften von Strukturen, die sich
von einem Computer exakt darstellen lassen. Sie bildet unter anderem das theoretische
Rückgrat der Informatik und ist im Alltag omnipräsent, zum Beispiel wenn wir mit Kreditkarte
bezahlen oder mit der U-Bahn fahren. Jede Doktorand:innenstelle im Rahmen des Programms wird von zwei
Forscher:innen gleichberechtigt betreut. Dadurch bearbeiten Doktorand:innen
innovative und hochrelevante Forschungsthemen und werden dabei von einem Team
der Universität Graz und der TU Graz optimal unterstützt.