Diese reichen von virtuellen Sprachlernplattformen, die Distanzunterricht bzw. interaktive Echtzeitkommunikation zwischen Lernenden und Lehrenden ermöglichen, über webbasierte Lernumgebungen und mobile Anwendungen, die den Spracherwerb durch Spiele und multimediale Inhalte fördern, bis hin zu KI-gestützten Anwendungen. Die instruktionelle Ausrichtung des Deutschunterrichts im Kontext von Mehrsprachigkeit war bereits in den vergangenen Jahrzehnten nicht allein auf analoge Lehr- und -lernmethoden beschränkt, doch werfen die rasch wachsenden Angebote und Möglichkeiten verschiedener digitaler Sprachlernressourcen und insbesondere die Entwicklungen Künstlicher Intelligenz Fragen nach deren effektiver Integration in den Sprachenunterricht, ihren Potenzialen und möglichen Risiken auf.
Im Zentrum der Grazer Tagung 2024 stehen empirische und theoretische Erkenntnisse, die das Sprachenlehren und -lernen in mehrsprachigen Kontexten unter Nutzung von digitalen Sprachlernressourcen und Künstlicher Intelligenz betreffen. Darüber hinaus sollen auch neue Formen und innovative Methoden des Sprachenunterrichts mit digitalen Tools vorgestellt, kritisch reflektiert und diskutiert werden.
Dabei sind vielfältige Fragestellungen von Bedeutung, die das Sprachenlehren und -lernen im Kontext von Mehrsprachigkeit im Zeitalter des digitalen Wandels betreffen:
- Welche Bedeutung und Rolle werden mehrsprachige Kompetenzen im Zeitalter von künstlicher Intelligenz und Simultan-AI-Übersetzungstools in Zukunft haben?
- Wie können digitale Sprachlernressourcen und KI-gestützte Tools das Sprachenlernen im Unterricht sinnvoll unterstützen?
- Welche möglichen Risiken von digitalen und KI-gestützten Anwendungen im Sprachenunterricht sollten bedacht werden?
- Welche Chancen und Risiken bestehen für das Schreiben und die Förderung von Schreibkompetenzen im Unterricht? Welche Potentiale bzw. Gefahren bringen dabei insbesondere KI-gestützte Systeme wie ChatGPT für das wissenschaftliche Schreiben mit?
- Inwiefern können durch digitale Tools und KI personalisierte Sprachfördermaßnahmen generiert und das selbstgesteuerte, autonome Sprachenlernen unterstützt werden?
- Inwiefern können Sprachenlehrende in den verschiedenen Phasen des Unterrichts durch digitale Ressourcen und Künstliche Intelligenz (u.a. Erstellung von Aufgabenstellungen, beim Feedback etc.) unterstützt werden?
- Welche Fähigkeiten benötigen Lehrende für eine sinnvolle Integration verschiedener digitaler Tools und KI-gestützter Anwendungen in den Sprachenunterricht? Wie können Lehrende darauf in der Lehrer:innenaus- und -fortbildung vorbereitet werden?
- Welche Fähigkeiten benötigen Lernende für das Sprachenlernen im Zeitalter des digitalen Wandels und der Künstlichen Intelligenz? Wie können Lernende darauf vorbereitet und für Risiken sensibilisiert werden?
Diese und weitere Fragestellungen sollen im Rahmen der 26. Grazer Tagung Deutsch als Fremd-/Zweitsprache & Sprachdidaktik aus vielfältigen Perspektiven beleuchtet und diskutiert werden. Im Mittelpunkt steht dabei der Einfluss digitaler Anwendungen und KI-gestützter Tools auf den Sprachenunterricht in der Lernendensprache Deutsch im Kontext von Mehrsprachigkeit. In diesem Sinne werden Beiträge aus den Bereichen der Digital Literacy, der KI-Literacy, der Sprachlehrforschung und Sprachdidaktik, der Zweit- und Fremdsprachenerwerbsforschung, der Textlinguistik und der Schreibforschung erbeten.
Tagungsort und -zeit
Meerscheinschlössl, Mozartgasse 3, A-8010 Graz
Freitag 07.06. - Samstag 08.06.2024
Tagungsleitung
Univ.-Prof.in Dr.in Sabine Schmölzer-Eibinger
MMag. Dr. Stephan Schicker
Melanie Hendler, BA MA, PhD
Tagungsmanagement
Silke Sulics
Fachdidaktikzentrum Deutsch als Zweitsprache und Sprachliche Bildung
Universitätsplatz 3/I, A-8010 Graz
Tel.: +43/316/380-8396
E-Mail: fachdidaktikzentrum-daz(at)uni-graz.at
Diese Tagung wird vom Fachdidaktikzentrum Deutsch als Zweitsprache & Sprachliche Bildung in Kooperation mit Universitätslehrgang Deutsch als Fremd- und Zweitsprache veranstaltet.