Fußball, Volleyball, Slackline, Jonglieren, Krafttraining, Yogaübungen – all das fördert die gesundheitliche Stabilität, baut Stress ab und Teambewusstsein auf, macht Spaß und muss nicht zwingend über verbale Kommunikation passieren. Und: All diese sportlichen Aktivitäten sind Teil der Tandems, die Studierende und Lehrende am Institut für Sportwissenschaft mit minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen in Deutschfeistritz, Wildon und Graz bilden.
Auch in diesem Wintersemester wieder höchst erfolgreich: 60 Studierende und 60 Refugees funktionieren als erfolgreiche Zweier-Teams, von dem beide Seiten profitieren. „Die Studierenden können in der theoretischen Grundlagenvermittlung und Sport als Träger soziokultureller Praktiken und als Werkzeug der Inklusion begreifen“, erklärt Ao.Univ.-Prof. Dr. Andrea Paletta, die gemeinsam mit Dr. Gerald Payer und Studienassistent Tim Grabner das Projekt leitet. „Die Refugees erleben dagegen eine Identitätsbildung auf Basis von Leistung, nicht von Herkunft.“ Das gemeinsame Sporteln stelle außerdem ein Experimentierlabor für gesellschaftliches Regelbewusstsein, Fairness, Disziplin und Ausdauer zur Verfügung, unterstreicht Paletta. Auch ein positives Sichtbarwerden von Flüchtlingen im öffentlichen Raum – etwa durch das von Studierenden angeleitete Eislaufen am öffentlichen Eislaufplatz – trage zur Integration vor Ort bei.
PartnerInnen des Projekts sind die Diakonie Deutschfeistritz, die Pfarre Wildon und die Uni Graz.