Die Forscher Daniel Schramek, Martin W. Breuss und Thomas Pölzler sind die diesjährigen Preisträger der ASciNA Awards (kurz für: Austrian Scientists & Scholars in North America), die vom österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung vergeben werden. Sie würdigen herausragende wissenschaftliche Leitungen, die heimische ForscherInnen an nordamerikanischen Universitäten erbringen. Auch Publikationen in renommierten Fachzeitschriften sind ein wesentliches Kriterium für die Vergabe der Preise. Ihr Ziel ist, die wissenschaftliche Brücke zwischen Österreich und Nordamerika zu festigen. Aufgrund der Corona-Pandemie fand die ASciNA Awards-Preisverleihung heuer online statt.
„Die ASciNA-Awards heben die Bedeutung der internationalen Mobilität einmal mehr hervor und sind Beweis, dass die Möglichkeit, an ausländischen Forschungsinstitutionen zu arbeiten, eine wesentliche Voraussetzung für Spitzenleistungen und Fortschritte in Wissenschaft und Forschung ist“, unterstrich Minister Heinz Faßmann. Die ASciNA-Awards werden in den Kategorien „Junior Principal Investigator“ (JPI) sowie „Young Scientist“ (YS) vergeben und sind mit einem Preisgeld von 10.000 Euro (JPI) sowie zwei Mal 7.500 Euro (YS) dotiert. Die Auswahl der PreisträgerInnen erfolgt durch den österreichischen Wissenschaftsfonds FWF auf Basis einer internationalen Begutachtung.
Thomas Pölzler ist heuer einer der beiden Preisträger in der Kategorie „Young Scientist“. Ausgezeichnet wurde er für die Publikation „Anti-Realist Pluralism: A New Approach to Folk Metaethics“, die er 2018 am College of Charleston gemeinsam mit der Psychologin Jen Wright schrieb und die in der Fachzeitschrift „Review of Philosophy and Psychology“ publiziert wurde. In dem Artikel geht es um die Frage, ob moralische Urteile objektiv sind. Pölzler und Wright entwickelten in ihrer Arbeit auch ein neuartiges, experimentelles Design zur Messung der metaethischen Intuitionen von philosophischen LaiInnen. „Diese lehnen die Objektivität der meisten moralischen Urteile tendenziell ab. Sie haben vielmehr die Intuition, dass die Wahrheit dieser Urteile von ihren eigenen oder kulturell geteilten moralischen Überzeugungen abhängt“, erklärt Pölzler.
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Zur Person
Thomas Pölzler studierte Philosophie im Diplom- und Doktoratsstudium an der Universität Graz und absolvierte auch das interdisziplinäre Masterstudium in Political, Economic and Legal Philosophy an der Universität Graz und der Universität New Brunswick. Mit dem Erwin Schrödinger Fellowship des FWF verbrachte er ein Jahr am Psychology Department des College of Charleston. Derzeit arbeitet er als Post-Doc und Dozent an der Universität Graz.