Internationale Unternehmen kommunizieren in vielen verschiedenen Sprachen. Ein entscheidendes Kriterium für den Geschäftserfolg ist dabei, durch gute Übersetzungen Missverständnisse zu vermeiden. Die hohe Qualität der Ausbildung am Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft (ITAT) der Universität Graz hat nun den Automobil-Konzern Audi überzeugt. Im Rahmen einer Kooperation zwischen dem ITAT und der Audi-Akademie Hungaria im ungarischen Győr können Studierende des Lehrgangs Ungarisch zukünftig Praktika in der dortigen Übersetzungs- und Dolmetschabteilung absolvieren oder eine Masterarbeit in Kooperation mit dem Unternehmen verfassen. Auch Möglichkeiten für gemeinsame Forschungsprojekte werden ausgelotet.
Die Konzern-Sprache von Audi ist Deutsch. Das gilt auch für die Niederlassung in Ungarn. Die Audi-Akademie in Győr dient der Weiterbildung der MitarbeiterInnen und hat unter anderem einen eigenen Übersetzungs- und Dolmetschdienst, dessen Aufgabe es ist, optimales Verständnis in der internen Kommunikation zu gewährleisten. Außerdem betreut die Abteilung eine Terminologiedatenbank mit Fachbegriffen aus allen Geschäftsbereichen des Unternehmens. „Hier ergeben sich Synergien mit dem ITAT, das in der Terminologieforschung einen seiner Schwerpunkte hat“, berichtet Edina Dragaschnig, Koordinatorin des Lehrgangs Ungarisch an der Uni Graz. „Für neue technische Begriffe müssen entsprechende Übersetzungen geschaffen werden“, erklärt Dragaschnig die Herausforderung.
Die Kooperation, die kürzlich für fünf Jahre vertraglich besiegelt wurde, ist für beide Partner ein Gewinn. Jedes Jahr erhalten zwei Studierende des Lehrgangs Ungarisch die Chance, in einem bezahlten Praktikum in der Audi-Akademie einschlägige Berufserfahrung zu sammeln. Von den Masterarbeiten, die Audi-Akademie vergeben will, profitieren die Studierenden ebenso wie die Firma. Eine zukünftige Zusammenarbeit in der Terminologieforschung würde eine weitere Win-Win-Situation ergeben.
„Ein wichtiges Kriterium für die Audi-Akademie, diese Kooperation mit der Uni Graz einzugehen, war, dass das ITAT Lehre, Forschung und Praxis optimal verbindet“, betont Edina Dragaschnig. Viele Vortragende des Instituts sind auch extern als ÜbersetzerIn oder DolmetscherIn tätig und können so die Studierenden optimal auf die Berufswelt vorbereiten.
Mittwoch, 23.04.2014