Vortrag von: Julia Peters (Heidelberg)
Zeit: 14. Jänner 2025, 17:15 Uhr – 19:45 Uhr
Ort: Institut für Philosophie, UR 09.51, Heinrichstraße 26/5, 8010 Graz
Kant führt in der Kritik der praktischen Vernunft aus, dass eine gute moralische Gesinnung oder ein tugendhafter Charakter wesentliche Bestandteile des von ihm als Höchstes Gut bezeichneten Ziels sind – jenes höchsten Endes, das alle menschlichen Akteure anstreben sollen. Der Begriff der Gesinnung in der Kritik der praktischen Vernunft ist jedoch mit erkenntnistheoretischen und praktischen Herausforderungen behaftet; vor diesem Hintergrund ist es schwer zu sehen, wie die Gesinnung die ihr zugedachte theoretische und praktische Rolle erfüllen kann. Der Vortrag soll zeigen, dass Kant in seiner späteren Schrift Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft eine Lösung für dieses Problem vorschlägt: Hier bietet Kant eine Konzeption an, nach der die moralische Gesinnung ein regulativer Begriff ist, der als Leitbild und Orientierung für einzelne moralische Entscheidungen fungiert. Ein tugendhafter Charakter ist nach dieser kantischen Auffassung wesentlich ein Ideal, das wir anstreben, und nicht eine Eigenschaft, die wir uns affirmativ zuschreiben können.
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