Rundgang:
Freitag, 30. Juni 2023, 17.00 Uhr
Treffpunkt: Stadtpfarrkirche, Herrengasse 23, 8010 Graz
Die ersten Spuren jüdischen Lebens in Graz finden sich im Mittelalter in der Inneren Stadt, wo rund um die Herrengasse zahlreiche jüdische Familien lebten und eine Synagoge errichteten. Nach der Vertreibung der Jüdinnen und Juden Ende des 15. Jahrhunderts war es ihnen erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts wieder erlaubt, sich in Graz niederzulassen. Zentren des sich in den folgenden Jahrzehnten entwickelnden jüdischen Lebens waren die Murvorstadt – die Bezirke Lend und Gries – aber auch die Innenstadt. In den Jahren 1938/39 wurde die gesamte jüdische Bevölkerung vertrieben, nachdem sie zuvor im Zuge der „Arisierung“ beraubt worden war. Nur wenige kehrten nach 1945 hierher zurück und beteiligten sich am Wiederaufbau der Stadt und der jüdischen Gemeinde. Nach Jahrzehnten des Schweigens dauerte es bis Ende des 20. Jahrhunderts, ehe jüdisches Leben von der Öffentlichkeit wahrgenommen und Erinnerungszeichen – in Form von Stolpersteinen und Gedenktafeln – im Bezirk gesetzt wurden.
Eine Veranstaltung von CLIO, Centrum für Jüdische Studien der Karl-Franzens-Universität Graz, _erinnern.at_-Steiermark