Datenverarbeitung in den Geisteswissenschaften ist kein neues Phänomen. Darauf hat die Forschung regelmäßig hingewiesen. Jedoch scheinen die vielfältigen Wurzeln und Traditionen unserer heutigen digitalen Geschichte im Fach nur wenig präsent zu sein, selbst bei digital historians. Ohne ein Verständnis für die Geschichte von computing müssen wir jedoch endlos das Thema der digitalen Revolution wiederholen. Der Blick zurück hilft nicht nur bei Fachfragen, sondern auch dabei, frühere Erkenntnisse und Erfolge genau wie Sackgassen für die heutige Forschung fruchtbar zu machen und die gegenwärtige digitale Geschichte besser zu verstehen. Er regt außerdem dazu an, allgemein über die Disziplin nachzudenken.
Der Vortrag widmet sich verschiedenen Entwicklungssträngen der Digitalisierung der Geschichtswissenschaft seit den 1950er Jahren und fragt insbesondere danach, wie Forschung, Lehre und das Verhältnis zur Öffentlichkeit sich verändert haben und verändern.
Mareike König ist stellvertretende Direktorin am Deutschen Historischen Institut Paris (DHIP). Sie hat in Hamburg und Paris Geschichte, Politische Wissenschaften und Germanistik studiert und wurde an der Universität Rostock in Geschichte promoviert. Ihr Interesse an der Digitalisierung stammt aus dem anschließenden Studium der Bibliotheks- und Informationswissenschaften an der HU Berlin. Am DHIP leitet sie die Bibliothek und die Abteilung Digitale Geschichtswissenschaften. Zudem leitet sie das Blogportal für die deutschsprachigen Geisteswissenschaften de.hypotheses.org. Ihre Forschungsinteressen sind die deutsch-französische Geschichte im 19. Jahrhundert und die digitale Transformation der Geschichtswissenschaften.
Moderation: Christiane Berth (Institut für Geschichte, Arbeitsbereich Zeitgeschichte, Universität Graz)
Wir bitten die Teilnehmer:innen wenn möglich einen Laptop oder Smartphone mitzubringen.
Rückfragen richten Sie bitte an: sarah.knoll(at)uni-graz.at
Konzept und Organisation:
Christiane Berth, Institut für Geschichte, Arbeitsbereich Zeitgeschichte
Sarah Knoll, Institut für Geschichte, Arbeitsbereich Zeitgeschichte