Informationstechnologie ist aus der geisteswissenschaftlichen Forschung nicht mehr wegzudenken. Der Einsatz von Computern bietet nicht nur neue Möglichkeiten und Methoden der Forschung, sondern hat die Wissenschaft selbst grundlegend verändert. Von 23. bis 27. Februar 2015 ist die Karl-Franzens-Universität Graz daher Schauplatz der Jahrestagung des Verbandes „Digital Humanities im deutschsprachigen Raum“. Unter dem Motto „Von Daten zu Erkenntnissen: Digitale Geisteswissenschaften als Mittler zwischen Information und Interpretation“ werden zu dieser internationalen Konferenz rund 400 ExpertInnen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz aber auch aus nicht deutschsprachigen europäischen Ländern an der Universität Graz erwartet. In zahlreichen Workshops, Vorträgen und Diskussionen erörtern die TeilnehmerInnen zentrale Aspekte von Digital Humanities, darunter vor allem die Fragestellung, welche Bedeutung Daten bei der Generierung geisteswissenschaftlichen Wissens in der Zukunft haben werden. Organisiert wird die größte Tagung dieser Art im deutschsprachigen Raum vom Zentrum für Informationsmodellierung – Austrian Centre for Digital Humanities an der Uni Graz.
„Wir erfassen in unseren internationalen Projekten Kulturgut, wie zum Beispiel Bilder und Texte, digital. Unser Ziel ist es, den Begriff ,Digitale Edition‘ als allgemeines, methodisches Konzept der Geisteswissenschaften zu etablieren. Die Informationstechnologie ist das Werkzeug, das uns dabei hilft. Im Rahmen der Tagung sollen neue Wege erschlossen werden“, erklärt Mag. Walter Scholger vom Zentrum für Informationsmodellierung und Teil des Organisationsteams der Konferenz. So stecken in einem Bild mehr Informationen als auf den ersten Blick sichtbar; Texte lassen sich – sind sie einmal digital erfasst und aufbereitet – aus unterschiedlichen Perspektiven lesen und interpretieren.
Zentrum für Informationsmodellierung – Austrian Centre for Digital Humanities
Gerade auf dem Gebiet der modernen Textmodellierung ist das im Jahr 2008 gegründete Zentrum österreichweit federführend. Zahlreiche Groß-Projekte mit europäischen PartnerInnen gehören ebenso zum Portfolio wie das durch die Hochschulraumstrukturmittel finanzierte Vorhaben „Repositorium Steirisches Wissenschaftserbe“, in dem steirisches Kultur- und Wissenserbe erfasst und auf einer Plattform für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
Tagungsseite:
http://dhd2015.uni-graz.at/de
Weitere Informationen unter:
http://informationsmodellierung.uni-graz.at/de
Mittwoch, 18.02.2015