Sie haben Arbeitswelten, Politik und Wirtschaft, Kunst und Kultur, Wissenschaft und Religion mitgeprägt oder sogar federführend gestaltet: die Frauen der Steiermark. Einige erlangten Berühmtheit und sind heute noch bekannt, andere gerieten trotz ihrer bleibenden Errungenschaften in Vergessenheit, doch die Mehrzahl ist bislang überhaupt namenlos und unbekannt geblieben.
Historikerinnen der Uni Graz haben weibliches Wirken im Zeitraum von 1848 bis in die Gegenwart ans Licht geholt. Das Ergebnis ist ein Buch, das aufzeigt, wie Frauen in zahlreichen Facetten Geschichte geschrieben haben. Am 13. März 2017 wurde die Publikation, die bei Leykam erschienen ist, auf Einladung von Landtagspräsidentin Bettina Vollath im Grazer Landhaus präsentiert.
„Dank Ihrer Arbeit wurden die Lebensleistungen steirischer Frauen gewürdigt. Sie setzen ihnen, denen bauliche Denkmäler nie gesetzt wurden, ein wissenschaftliches Denkmal“, dankte Vollath den Autorinnen. Und Landesrat Christopher Drexler unterstrich: „Mit diesem Buch konnten ein wesentlicher Beitrag zur Geschichtsschreibung in der Steiermark geleistet sowie Lücken in der historischen Literatur des Landes geschlossen werden.“
„Ziel unseres Buches ist, die Leistungen von Frauen sichtbar zu machen und zu würdigen, in Ergänzung zur traditionellen Geschichtsschreibung, die ihrem Wirken nicht die verdiente Anerkennung schenkt“, fasst die Rechtshistorikerin und Projektleiterin Ao.Univ.-Prof. Dr. Anita Ziegerhofer zusammen. Die Autorinnen spannen den inhaltlichen Bogen von Politik und Recht über Bildung und Arbeit bis hin zu Gesellschaft, Religion und Kultur. Dabei zeichnen sie ein aufschlussreiches Bild von den Voraussetzungen und Möglichkeiten, die sich Frauen boten, und wie sich diese von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute veränderten.
Karin M. Schmidlechner, Anita Ziegerhofer, Michaela Sohn-Kronthaler, Ute Sonnleitner, Elisabeth Holzer:
Geschichte der Frauen in der Steiermark – Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart
Leykam 2017