Wertvoll sind die kleinen Geldstücke aus Metalllegierungen wie Kupfer, Silber und Gold nach wie vor. Doch warum auch so interessant? „Sie waren Gebrauchsgegenstände und erzählen viel über Alltag und Wirtschaftsgeschichte in der Antike“, weiß Althistorikerin Margit Linder. Münzen geben etwa Zeugnis über die Ausdehnung griechischer Kolonien. Bei Ausgrabungen liefern sie Hinweise für die Datierung von Siedlungen. „Sie waren ebenso ein Instrument für politische Propaganda, etwa wenn eine Schlacht gewonnen wurde“, schildert die Althistorikerin.
Eulen für Athen
Herkunft und Wert mussten für alle gut verständlich sein, da gerade zehn Prozent der Bevölkerung lesen konnte. Bildliche Darstellungen spielten daher eine große Rolle. „Die Eule steht eindeutig für die Göttin Athene und damit für die gleichnamige Stadt“, nennt Linder ein Beispiel. Das Symbol hat sich bis heute gehalten und findet sich auf der griechischen 1-Euro-Münze wieder.
Die ältesten Münzen stammen aus den Anfängen des Geldes im 7. Jahrhundert, die jüngsten aus der hellenistischen Zeit im 4. Jahrhundert vor Christus.
Digital und ausgestellt
Die gesamte Münzsammlung am Institut für Antike der Uni Graz ist vor mehr als 150 Jahren entstanden und auch online zu sehen.
90 ausgewählte Exemplare sowie rund 200 weitere des Universalmuseum Joanneums und der Stadt Winterthur sind derzeit im Schloss Eggenberg in Graz zu sehen.
Margit Linder und Wolfgang Spickermann, Leiter des Instituts für Antike, haben die Ausstellung gemeinsam mit Karl Peitler (Leiter der Abteilung Archäologie und Münzkabinett, Schloss Eggenberg), Christian Schinzel (Stadt Winterthur) und Marc Philip Wahl (Universität Wien, Institut für Numismatik und Geldgeschichte) gestaltet.
Internationaler Museumstag am 18. Mai 2023
Die Ausstellung "Eulen nach Athen tragen" ist am morgigen Feiertag, 18. Mai 2023, dem internationalen Museumstag, bei freiem Eintritt zu sehen. Ebenso haben an diesem Aktionstag das Hans-Gross-Kriminalmuseum und der Botanische Garten der Universität Graz geöffnet.
Hans-Gross-Kriminalmuseum
Hans Gross gilt als Pionier der modernen Kriminalwissenschaft und Graz somit als eine Urheimat des CSI. Neben Waffen, Einbruchs- und Fälschungswerkzeugen sowie kuriosen Corpora Deliciti aus der Zeit um 1900 ist im Hans-Gross-Kriminalmuseum der Uni Graz der berühmte Tatortkoffer zu sehen. Darin befinden sich Messinstrumente, Substanzen für chemische Analysen, Amtssiegel und Bonbons.
Botanischer Garten
In Sekundenschnelle von den Alpen in die Tropen reisen: im Botanischer Garten der Uni Graz machbar. Ein aktuelles Highlight ist der kletternde Jadewein, der gerade im tropischen Gewächshaus blüht. Die Pflanze ist in den Regenwäldern der Philippinen heimisch. Die Blüte ist mit ihrer blau-grünen Färbung eine der wohl ungewöhnlichsten im Pflanzenreich.