Ein universeller Mensch, eine vielschichtige und umtriebige Person, die an der Universität deutliche Spuren und tiefen Eindruck hinterlassen hat: Das war in den Worten von Kollege Peter Mauritsch Althistoriker Heribert Aigner, der im Feber dieses Jahres überraschend verstorben ist. Das Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde würdigte seinen ehemaligen Leiter am 9. Oktober mit einem ausführlichen Gedenksymposium. KollegInnen und Studierende versuchten mit kurzen wissenschaftlichen Vorträgen sämtliche Spezialgebiete des Forschers zu streifen, "um ihm so ein Denkmal zu setzen", wie seine Schülerin und jetzige Institutsleiterin Sabine Tausend betonte.
Peter Scherrer sprach über Aigner in seinen Grußworten "weniger als Vizerektor, viel mehr als Freund und Kollege". Der Verstorbene sei eine Mischung aus Reinecke Fuchs und römischem Senator gewesen, der seine Uni über alles geliebt hatte. "Wir diskutierten oft über die Universität und die Universalität dieser Institution", erinnert sich Scherrer. Dekan Meyer strich hervor, wie ungewöhnlich viel Aigner für seine Alma mater geleistet hatte, nicht nur in mehr als vier Amtsperioden als Studiendekan, sondern er war auch "ein ungemein produktiver und vielseitiger Wissenschafter": "Er hat die Latte hoch gelegt".
Wolfgang Spickermann, der künftige Institutsleiter, strich hervor, dass er die von Aigner initiierte Reihe "Grazer Altertumskundliche Studien" übernehmen und weiter herausgeben werde. Unter anderem die Ergebnisse des Symposiums werden dort als gesonderter Sammelband in memoriam erscheinen. "Passend zum homo universalis als unverseller Band ohne Spezialthema", so Spickermann.