Die fünf Straub-Brüder gelten als führende und hoch aktive Barockbildhauer an ihren weit verstreuten Wirkungsorten: Johann Baptist (1704-1784) in München, Bayern und Wien, Philipp Jakob (1706-1774) in Graz und der Steiermark, Joseph (1712-1784) in Marburg und Slowenien, Johann Georg (1721-1773) in Radgong und Franz Anton (1726-1774/6) in Zagreb und Kroatien. Aus der väterlichen Werkstätte in Wiesensteig in Bayern stammend, blieben sie im künstlerischen Austausch und entwickelten eigene künstlerische Handschriften, getragen von Bewegung und Emotion. „Die Werke der Familie Straub bedürfen dringend einer wissenschaftlichen Bearbeitung, da sie - trotz ihrer Relevanz, ihrer Qualität und ihrer Quantität - bislang nicht ausreichend erschlossen wurden“, so Ao.Univ.-Prof. Dr. Margit Stadlober und Dr. Eva Klein vom Institut für Kunstgeschichte der Uni Graz.
Das EU-Projekt „Tracing the Art of the Straub Family“ arbeitet nun das Schaffen und Wirken der Brüder auf. Daran beteiligt sind KunsthistorikerInnen sowie DenkmalpfelgerInnen aus Deutschland, Kroatien, Österreich und Slowenien. Mit Archivrecherchen, denkmalpflegerischen sowie kunsthistorischen Analysen sollen das gesamte Œuvre der Familie Straub Bearbeitung finden. Neuzuschreibungen sowie die strenge Prüfung aller bisherigen Zuschreibungen werden unter permanenter Kooperation mit den Partnerländern und fächerübergreifenden Institutionen erfolgen. Die österreichische Leitung übernimmt Eva Klein, unterstützt wird sie von Margit Stadlober, Dr. Dagmar Probst, Christina Pichler, MA, und Julia Strobl, MA, sowie vom Bundesdenkmalamt und dem Universalmuseum Joanneum. Im Februar 2018 werden VertreterInnen der Partnerländer zum zweiten Mal in Graz tagen.