Für herausragende Leistungen in ihrem Fachgebiet und ihre Verbundenheit mit der Universität Graz wurden am 27. Oktober 2021 zwei Wissenschafter besonders gewürdigt. Prof. Jörg Rüpke vom Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt und Prof. Ivan Parvev von der Kliment-Ohridski-Universität Sofia erhielten das Ehrendoktorat der Philosophie der Universität Graz.
Rektor Martin Polaschek begrüßte die Gäste in der Aula. „Die Verleihung des Ehrendoktorats ist nicht nur Zeichen des Respekts für die wissenschaftlichen Leistungen von Prof. Parvev und Prof. Rüpke, sondern auch Ausdruck der internationalen Verschränkung unserer Universität in Lehre, Forschung und darüber hinaus“, unterstrich Polaschek.
Ivan Parvev, Leiter des Instituts für Byzantinische und Balkanstudien der Kliment-Ohridski-Universität Sofia, ist dem Institut für Geschichte der Universität Graz in vielfacher Weise verbunden. Mit Harald Heppner ist er einer der Initiatoren des internationalen Joint-Degree-Masterstudiums für Südosteuropäische Geschichte, das ab 2009 gelaufen ist und kürzlich in das von der Uni Graz koordinierte Joint Programme „Southeastern European Studies“ übergeführt wurde. Darüber hinaus wirkt Parvev immer wieder am Doktoratsprogramm zu den Wissenskulturen im 18. Jahrhundert mit. Der Historiker, der seit 2011 die Universität Sofia in der International Society for Eighteenth Century Studies vertritt, genießt nicht nur in Bulgarien hohe Anerkennung. Seine Forschungen, die immer wieder zentraleuropäische Perspektiven aufwerfen, finden unter anderem auch in Österreich große Beachtung.
Jörg Rüpke, Professor für vergleichende Religionswissenschaft an der Universität Erfurt und stellvertretender Direktor des Max-Weber-Kollegs, arbeitet mit der Universität Graz über das Doktoratskolleg „Resonante Weltbeziehungen in sozio-religiösen Praktiken in Antike und Gegenwart“ eng zusammen. Er ist neben Wolfgang Spickermann einer der Sprecher der gemeinsamen Graduiertenschule der Universitäten Erfurt und Graz, die von der DFG (Deutschen Forschungsgemeinschaft) und dem Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF finanziert wird. Rüpke hat als einer der InitiatorInnen und IdeengeberInnen maßgeblich zur Entstehung dieses Forschungsnetzwerkes beigetragen. Gleichzeitig ist der Wissenschafter einer der weltweit führenden ExpertInnen für die Geschichte der antiken römischen Religion.