Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine markiert gerade die geopolitisch wohl größte Zäsur in der Geschichte Europas seit dem Zweiten Weltkrieg. Krisen der Vergangenheit und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft – vom Mittelalter bis in die Gegenwart – sind Thema einer öffentlichen Ringvorlesung der Universität Graz in Kooperation mit der Historischen Landeskommission für Steiermark (HLK) im Sommersemester 2022. In zwölf Vorträgen zeigen ForscherInnen verschiedener Fachrichtungen auf, wie sich epochale Umbrüche in der Geschichte des Landes widerspiegeln.
Was scherte die SteirerInnen der Untergang des Römischen Reichs? Was haben die Habsburgischen Verwaltungsreformen verändert? Welche Brüche gab es in der steirisch-jüdischen Geschichte und wohin führte das Wirtschaftswunder der 1950er-Jahre? Sieben WissenschafterInnen der Universität Graz beantworten diese und weitere Fragen rund um historische Umwälzungen in der neuen Vortragsreihe.
„Mit der Kraft der Geschichte den Blick und das Verständnis für die Gegenwart schärfen, das ist die Grundidee hinter der Ringvorlesung“, erklärt der Germanist und Mittelalter-Experte Wernfried Hofmeister, der diese Form der Lehrkooperation von Uni Graz und HLK 2018 ins Leben gerufen hat. Seit 2019 ist Hofmeister neben seiner Tätigkeit an der Universität auch der Geschäftsführende Sekretär der Historischen Landeskommission für Steiermark.
>> Nähere Informationen zur Ringvorlesung „Umbruchszeiten“
Buchvorstellung
Am 9. März 2022 wird im Rahmen der Ringvorlesung der Sammelband zur Vortragsreihe vom Sommersemester 2020 vorgestellt. Diese widmete sich dem Thema „Fälschung! Eine fächerübergreifende Spurensuche in der steirisch‐innerösterreichischen Landesgeschichte“.